Diagnostik

Anomaloskop: (Untersuchung des Rot-Grün-Sehens)

Ein Anomaloskop ist ein optisches Gerät, mit dem die Farbunterscheidung beim Rot-Grün-Sehen beurteilt und somit eine Farbsehschwäche oder Farbenblindheit diagnostiziert werden kann.

FLA (Fluoreszenzangiographie)

Bei der Fluoreszenzangiographie (FLA oder FAG abgekürzt) werden die Gefäße der Nezthaut des Auges mit Hilfe eines Farbstoffes (i.d.R. Fluorescein) dargestellt. Dieses spezielle Untersuchungsverfahren wird in der Augenheilkunde zur Abklärung von Netzhaut- und Aderhauterkrankungen angewendet.

Fluorescein ist ein wasserlöslicher, gelb-roter Farbstoff. Wird dieser Farbstoff in eine Armvene gespritzt, so verteilt er sich im gesamten Körper und erscheint auch in den Gefäßen der Netzhaut. Durch anschließende Aufnahmen mit einer speziellen Kamera kann der Farbstoff in den Augengefäßen sichtbar gemacht werden.

Anschließend kann der Arzt die Verteilung und den Durchfluss des Farbstoffes durch die Netzhautgefäße beurteilen und so zu einer genauen Diagnose der Netzhautveränderungen gelangen.

Für die Untersuchung müssen die Pupillen medikamentös erweitert werden, so dass Sie für ein paar Stunden schlechter sehen können und zum Beispiel selbständig kein Auto fahren dürfen. Zu Beginn der Untersuchung spritzt der Arzt Fluorescein in die Armvene, anschließend fotografiert er mit einer Kamera und besonderen Farbfiltern den Augenhintergrund.

Bis auf den Einstich der Nadel in den Arm ist diese Untersuchung nicht schmerzhaft. Da der Farbstoff sich im ganzen Körper verteilt, kann er auch für 1 bis 2 Tage in der Haut zu sehen sein, das heißt Sie können für diesen Zeitraum leicht gelblich aussehen. Das ist völlig harmlos und verschwindet wieder. Der Farbstoff wird über die Nieren komplett ausgeschieden. der Urin kann daher ebenfalls für 1-2 Tage (je nach täglicher Trinkmenge) dunkelgelb bis rot erscheinen.

Eine schnelle Diagnosenstellung mit Hilfe der Fluoreszenzangiographie bedeutet ggf. frühzeitig eine Therapie einleiten zu können und damit Ihre Sehfähigkeit zu stabilisieren.

OCT (Optische Cohärenztomographie)

Die optische Cohärenztomographie ist ein bildgebendes Verfahren zur genauen Darstellung der Netzhautschichten. Diese Untersuchung  ist ohne Berührung des Auges in kurzer Zeit möglich.
Bei unklaren Beschwerden oder einem begründeten Verdacht auf Makuladegeneration oder diabetischer Retinopathie sind  OCT-Aufnahmen für eine genaue Diagnostik und die Planung der Therapie notwendig.

Pachymetrie (Messung der Hornhautdicke)

Als Pachymetrie bezeichnet man das Verfahren zur Messung der Hornhautdicke des Auges.
Da sich die Hornhautdicke auf andere Parameter wie z.B. den Augeninnendruck auswirkt, ist eine genaue Messung bei Verdacht auf ein Glaukom (Grüner Star) oder einen Keratokonus (krankhafte Verdünnung der Hornhaut) unverzichtbar.

Die Messung der Hornhautdicke ist schmerzfrei, da sie berührungslos erfolgt. Eine Anästhesie der Hornhautoberfläche ist nicht mehr nötig.

Perimetrie (Gesichtsfelduntersuchung)

Unter Perimetrie versteht man die systematische Untersuchung des Gesichtsfeldes.  Ein intaktes Gesichtsfeld ist Voraussetzung für die Wahrnehmung aller peripheren Bereiche und ermöglicht eine gute Orientierung. Bei Einschränkungen des Gesichtsfeldes, die durch ein Glaukom oder z.B. durch einen Schlaganfall bestehen, muss durch die Perimetrie bestimmt werden, ob eine Teilnahme am Straßenverkehr nach Straßenverkehrsordnung noch gegeben ist.

Präzisionsvermessung des Sehnervs

Dreidimensionale Untersichtung des Sehnervs mit dem Retina-Tomograph

Durch die Vermessung mit dem Retina Tomograph können Erkrankungen bzw. Veränderungen des Sehnervs erkannt werden. Wegen der viel genaueren Beurteilung als mit herkömmlichen Methoden stellt diese Messung eine wesentliche Verbesserung in der Diagnostik dar. Die Notwendigkeit einer Behandlung (Medikamente / Operation) kann jetzt besser und früher als bisher erkannt werden.

Bei der kurzen Untersuchung werden Aufnahmen mit einer Laser-Kamera angefertigt. Dies ist völlig schmerzfrei und ungefährlich. Auch der Sehnerv und die Netzhaut werden hierbei nicht belastet.

Diese Messung ist besonders sinnvoll bei Patienten mit:

  • Glaukom (Grüner Star)
  • Auffällige Exkavation (Aushöhlung) des Sehnervkopfes

Die Ergebnisse werden gespeichert und können so mit späteren Messungen verglichen werden. So kann schon eine geringe Veränderung erkannt werden.

Wir empfehlen eine jährliche Kontrolle, wenn eine akute Verschlechterung besteht.

Diese Untersuchung gehört noch nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse. Daher müssen die Kosten selbst getragen werden.

Tonometrie (Augeninnendruckmessung)

Die Tonometrie ist ein Messverfahren zur Bestimmung des Augeninnendruckes.  Eine für den Patienten meist unbemerkte Erhöhung des Augeninnendruckes stellt einen Risikofaktor für ein Glaukom (Grüner Star) dar, bevor die daraus resultierenden Symptome, wie z.B. Gesichtsfeldausfälle oder Sehschärfenminderung selbst bemerkt werden. Die dadurch entstandenen Ausfälle sind meist irreversibel, d.h. die Funktion kann nicht wiederhergestellt werden.

Wir empfehlen daher die Tonometrie mit Untersuchung des Augenhintergrundes und des Gesichtsfeldes ab dem 40. Lebensjahr.

Untersuchung des Dämmerungssehens und der Blendungsempfindlichkeit (Mesoptometrie)

Die Mesoptometrie ist ein diagnostisches Verfahren zur Bestimmung des Sehens in der Dämmerung und Feststellung einer erhöhten Blendungsempfindlichkeit. Die Aussage ist für den Teilnehmer am Straßenverkehr wichtig.